Singen, Kultur und Geselligkeit…

Unter diesem Motto hätte der Ausflug des Männerchores des Nieder-Wöllstädter Gesangvereins „Concordia“ in das schöne Allgäu dieses Jahres stehen können. Durch die Vermittlung eines Chormitgliedes, das aus dem Allgäu stammt, war die Concordia zu einem Sommerkonzert des Sängerbundes in Kempten am 16. Juli 2016 eingeladen worden. Dies nutzten die Männer des Chores, um das Allgäu mit seiner herrlichen Landschaft, seinen Schlössern, Kirchen und Seen, kennenzulernen

Am frühen Freitagmorgen, 15.07.2016 ging es also mit dem Bus über die Autobahn Richtung Süden. Wenn es auch noch recht frisch war, so war den Sängern doch ein sonniges Wochenende beschieden. Ja, wenn hessische Engel reisen, dann lacht sogar der weiß-blaue Himmel in Bayern! Am frühen Nachmittag bezog die Sängerschar bereits ihr Quartier in schönster Landschaft südlich von Kempten mit Blick auf den Niedersonthofener See und die Allgäuer Berge. Schon ging es mit dem Bus nach Kempten, um bei einer Stadtführung die alte Reichs- und Stiftsstadt kennenzulernen. Am frühen Abend ging es dann wieder ein Stück zurück, wo in einer traditionellen Alpwirtschaft das Nationalgericht der Allgäuer, nämlich Kässpatzen, den Sängern serviert wurden. Offensichtlich hat es den Männern geschmeckt und natürlich auch ein, vielleicht auch mehr, süffiges Bier getrunken.

Am nächsten Morgen ging es dann zunächst zur Breitachklamm bei Oberstdorf. Bei einer 1-stündigen Wanderung durch die Klamm erlebten die Sänger, wie sich die Breitach tosend durch die wilde Schlucht ihren Weg durch die Felsen bahnte, ehe sie sich kurz hinter Oberstdorf mit den beiden anderen Quellfüssen zur Iller vereinigt. Schon ging es weiter zur Talstation der Fellhornbahn im Stillachtal. Mit der Bergbahn ging es in zehn Minuten von der Talstation auf ca. 900 m bis zur Mittelstation auf über 1.700 m. Phantastisch der Blick auf die höchsten Allgäuer Berge. Einige Männer fuhren dann noch mit der Gondel zur Gipfelstation und erwanderten zu Fuß die restlichen Höhenmeter bis zum Gipfel des Fellhorn auf 2.038 m. Sie wurden durch einen herrlichen Panoramablick ins Walsertal sowie auf die Lechtaler Alpen und das Vorarlberg in Österreich belohnt. Am Nachmittag fuhr dann der Chor zurück ins Quartier, um sich auf das Konzert am Abend in Kempten vorzubereiten. Die Kemptener Sänger hatten ein buntes Programm vorbereitet: Nach der Eröffnung durch eine Alphornbläsergruppe stellte sich der Nieder-Wöllstädter Chor unter der Leitung ihres Dirigenten Martin Bauersfeld mit drei Liedern („Singen heißt verstehen“, „Der Jäger Abschied“, „Ich war noch niemals in New York“) dem Kemptener Publikum vor und erntete reichlich Applaus. Anschließend ließ der Gospelchor aus Durach mit seinen hellen Stimmen und drei Gospelsongs den Saal erklingen. Dann gaben die Buchenberger Büchlbläser mit ihren unterschiedlichen Holzinstrumenten eine beeindruckende Vorstellung, während der gastgebende Chor „Sängerbund Kempten“ mit drei Liedern („Griechischer Wein“, „Lacrimae Christi“, „Zottelmarsch“) das Programm fortsetzten. Mit drei weiteren Gospelsongs ließ nochmal der Gospelchor Durach aufhorchen. Einen bunten Farbtupfer bildete die Unterillertaler Tanzgruppe, die in ihren traditionellen Trachten alte Volkstänze vorführten. Der MC „Concordia“ wartete mit drei weiteren Liedern auf („Mit 66 Jahren“, „What shall wie do with the drunken sailor“, „Muss i denn..“). Zuvor bedankte sich der Vorsitzende der Concordia, Bernhard Heger, noch beim gastgebenden Chor mit einem Gastgeschenk, ein 5 L-Bembel mit Widmung und Apfelwein. Schließlich klang das Konzert noch mit einem gemeinsamen Schlusschor mit dem Song „Conquest of Paradise“ aus. Reichlich Applaus und viel Lob war der Dank des Publikums. Beim anschließenden bayerischen Buffet mit dem Gastchor ließen es sich die Sänger noch trefflich munden. Der Gospelchor machte nochmals im Foyer mit dem Zottelmarsch auf sich aufmerksam, wobei alle anwesenden Sänger sofort miteinfielen und noch mehrere Trinklieder die Stimmung steigerten und es den Nieder-Wöllstädtern es sichtlich schwerfiel, den Heimweg ins Quartier anzutreten.

Der Sonntag war mit einer Fahrt ins Ostallgäu verbunden. Der Vorsitzende der Kemptener Sänger, Herr Heinz Wagner, übernahm die Reiseleitung und wusste viel Interessantes über Geschichte, Kultur und die Menschen im Allgäu zu erzählen, wofür sich die Nieder-Wöllstädter Sänger herzlich bedankten. Zuerst ging es entlang der Ostallgäuer Alpenkette nach Füssen zum St. Mang-Fall, wo der Lech sich in mehreren Kaskaden in eine Schlucht stürzt. Es folgte ein Spaziergang durch die historische Altstadt von Füssen und weiter zum Faulensee, ein kleiner Moorsee östlich des Forggensees. Dort wurde Mittagsrast gemacht und am Nachmittag ging es weiter nach Schwangau mit seinen berühmten Königsschlössern. Leider konnte Schloss Neuschwanstein wegen zu großem Andrang nicht besucht werden, dafür wurden die Reiseteilnehmer bei schönen Spaziergängen zum Schwanensee und Alpsee oder auch mit einem Aufstieg zum Malerwinkel in der Nähe der Marienbrücke mit einem herrlichen Panoramablick ins Füssener Land entlohnt. Doch noch ein Höhepunkt folgte – der Besuch der Wieskirche bei Steingaden im Pfaffenwinkel. Dieses Kleinod des Rokoko, erbaut von Dominikus Zimmermann, ist mit seiner herrlichen Pracht immer einen Besuch wert. Schließlich fuhr die Sängerschar am frühen Abend noch nach Kaufbeuren, wo im Festzelt des gerade stattfindenden Tänzelfestes (das älteste historische Kinderfest Bayerns) der erlebnisreiche Tag beschlossen wurde. Bei zünftiger Blasmusik, Bier aus Maßkrügen und gutem Essen wurde bayerische Lebensart genossen.

Der Montag stand wieder im Zeichen der Heimfahrt. Über die Autobahn ging es zunächst bis Würzburg, wo in der Stadt beim Hafen noch ein zünftiges Mahl eingenommen wurde. Weiter ging es wiederum über die Autobahn zurück nach Nieder-Wöllstadt, wo die Sänger schließlich am frühen Abend müde, aber voll mit schönen Eindrücken ankamen. Alle waren sich einig: Es war ein tolles Wochenende!

 

 

 

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