Weiberfastnacht ist, wenn das Bürgerhaus in Nieder-Wöllstadt aus allen Nähten platzt und Corina Waldschmidt in Schallgeschwindigkeit über die Bühne fegt. Schon Wochen vorher waren alle Karten verkauft. Pünktlich zu Beginn der 29. Wöllstädter Weiberfastnacht waren sämtliche Plätze von den närrischen Weibern besetzt. Und auch ein paar Männer durften dabei sein, um sich um das leiblich Wohl der Frauen zu kümmern.
Schon vor Beginn der eigentlichen Bühnenshow sorgte die Band „Die Frauenärzte“ (André Knorr und Sven Waldschmidt) für die richtige Stimmung. Dann begrüßte Moderatorin Corina Waldschmidt, ein echtes Wöllstädter Mädchen und Trägerin des Wetterauer Kulturpreises, in ihrer bekannt lockeren Art das Publikum, das sofort mit großer Begeisterung bei der Sache war.
Wie üblich startete die Veranstaltung mit einem Auftritt des Concordia-Frauenchors unter der Leitung von Theresa Heinz. Danach folgte ein Samba-Medley der „Crazy Chicken“, unter anderem zu Hits von Helene Fischer. Die Kostüme für den Auftritt hatte die Gruppe auch in diesem Jahr wieder selbst genäht. Dieser Tanzauftritt und die noch folgenden wurden von der atemberaubenden Lichtshow von Marvin Knauss begleitet. Das Publikum war begeistert. Nach diesem Tanzauftritt wurde ein großes Smartphone auf der Bühne aufgebaut und die Single-Lady Andra Braun zeigte, wie schwer es ist, per Tinder-App den richtigen Partner zu finden. Das Publikum tobte vor Begeisterung. Und damit die Damen im Publikum sich in Sachen Partnerschaft weiterbilden konnten, bot ihnen „Sextherapeutin“ Simone Wolf einen Gratiskurs.
Nachdem Dani Salem, als Einhorn verkleidet, gute Laune und Gummibärchen im Saal verteilt hatte, folgte ein grandioser Auftritt von Funkenmariechen Hannah Päutz, dem jüngsten Mitglied des Weiberfastnachtsteams, und der tanzenden „Bier-Elfe“ Corina Waldschmidt. Nach einer kurzen Pause strömten die Heppedies in Astronauten-Kostümen quer durch den Saal auf die Bühne und tanzten dazu passend zu Liedern wie „Mann im Mond“. Diesem Auftritt folgte eine kurze Malle-Party mit den Hitmix-Mädels passend zum Thema des Abends. Jetzt war auch die letzte Zuschauerin nicht mehr auf ihrem Platz zu halten. Die Party war in vollem Gange.
Schließlich fuhren die „Alt-DJs“ Verena Best und Julie Päutz auf einem Paradewagen als Mini-Loveparade und mit lautem „One, two, three Techno“-Ruf durch den Saal und sorgten mit ihren Anekdoten und Tanzeinlagen für Lacher. Ein anschließender Solo-Gesang von Hartmut Christe alias „Herta aus der Brötchenküche“ mit dem Karnevalshit „Thermomix“ (Ti Amo) brachte den Saal zum Kochen. Herta durfte ohne Zugabe nicht von der Bühne. Dann betrat Kristin Schweinfurth die Bütt und erklärte unter lautem Gelächter, warum sie wegen ihrer nervigen Familie unbedingt nach Griechenland fliehen muss. Das konnten viele Zuschauerinnen sicher nachempfinden.
Dann ging es mit großen Schritten Richtung Finale: Das Einhorn Dani Salem holte sechs Frauen aus dem Publikum auf die Bühne, um mit ihnen den bekannten Macarena-Tanz aufzuführen. Darauf folgte eine Schunkelrunde mit Corina & Band zu dem Schlager „Ohne Dich schlaf ich heut Nacht nicht ein“, den alle im Saal mit ihren Handy-Lichtern im Takt begleiteten.
Das eigentliche Finale leiteten schließlich die Crazy Chicken, als Familie Feuerstein verkleidet, mit einem Steinzeit-Tanz ein. Die Stimmung im Saal kannte keine Grenzen mehr. Jetzt kamen zum Abschluss alle Aktiven auf die Bühne und ließen sich vom begeisterten Publikum feiern. Nachdem sich Corina Waldschmidt bei allen Helferinnen und Helfern bedankt hatte, startete die große Aftershowparty, die auch diesmal wieder bis tief in die Nacht hinein ging. Der Abend wurde von der Firma Groove & Sound hoch professionell und technisch aufwendig mit Licht und Ton in Szene gesetzt. Sven Lohrey und Marvin Knauss überzeugten an den Pulten der Technik. Dieser tolle Abend lässt eine noch großartigere Wöllstädter Weiberfastnacht zum 30-jährigen Jubiläum im kommenden Jahr erwarten.